Zeitreise-Berichte der Klasse 10b der Sekundarschule „Wladimir Komarow“ in Stendal (Workshop vom 14. bis 15. Dezember 2023)
Wir schreiben das Jahr 2045
Liebes Tagebuch, in diesem Jahr ist so viel passiert… Manche Menschen reden sogar von einer demokratischen Revolution!
Und es stimmt auch. Die Menschen sind viel zufriedener, denn sie bekommen viel mehr Lohn für ihre geleistete Arbeit. Dafür sorgt das neu entwickelte System „Arbeits-Wert-Plus“. Und unserer Umwelt geht es auch immer besser.
Dafür hat die „Müllfrei-Initiative“ erfolgreich gesorgt. Dank der vielen Menschen, die sich dort engagieren, gibt es keine überfüllten Mülleimer mehr, keine dreckigen Wälder oder verschmutzten Straßen.
Wenn ich mir Fotos von vor 20, 30 Jahren anschaue, dann ist die Welt heute wirklich ein besserer Ort. Denn es gibt auch eine neu erfundene gemeinsame Sprache, über die sich alle Menschen miteinander verständigen können und mit der es viel weniger blöde Missverständnisse gibt. Und außerdem ist die Medizin heutzutage echt sehr stark und entwickelt immer schneller neue Medikamente.
Aber das muss sie auch. Denn bei all dem Schönen, was so passiert, gibt es trotzdem auch einige Probleme, zum Beispiel neu auftretende Krankheiten oder Verschwörungserzählungen. Aber alles in allem bin ich schon sehr zuversichtlich, dass wir das alles schaffen.
Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…
1. Akt: Im indischen Einkaufsladen
Im Einkaufsladen gibt es diverse Produkte zu kaufen, zum Beispiel Deko- und Hygieneartikel sowie Lebensmittel. Charu sitzt an der Kasse und bedient ihre Kunden. Im Hintergrund hört man indische Musik.
Charu (freundlich): Hallo. Wie geht’s so?
Kundin 1 (lächelt): Gut, gut. Und dir so?
Charu: Auch gut. Und der Mutter?
Kundin 1: Ach, der geht es auch gut.
Charu: Das wären dann fünf Euro.
Kundin 1 nickt, bezahlt und packt ihren Einkauf ein.
Charu (wendet sich der nächsten Kundin zu): Guten Tag.
Kundin 2 (lächelt): Hallo.
Charu (scannt die Produkte und lächelt): War das alles?
Kundin 2: Ja.
Charu: Alles klar. Einmal Karte bitte.
Kundin 2: Warum?
Charu: Das geht leider mit Bargeld nicht mehr. Wir nehmen nur noch Karte.
Kunde 3: Das steht doch auch auf dem Schild da oben.
Er zeigt leicht genervt auf ein großes Schild am Eingang des Ladens, auf dem „nur Karte“ steht.
2. Akt: Auf der Straße
Eine große Menschenmenge demonstriert gegen die letzten (noch) verbliebenen Nazis in der Gesellschaft. Mit lauten Parolen und Plakaten ziehen die Menschen durch die Straßen und treten lautstark für ihre Meinung gegen Rassismus und Rechtsextremismus ein.
Demonstrantin 1 (mit wütendem Blick): Wir sind gegen die AfD!
Demonstrant 2 (selbstbewusst und sehr laut): Nazis raus!
Demonstrantin 1: Wir sind gegen die Blauen! Wir sind gegen die AfD! Gegen die Blauen!
Demonstranten 2 und 3 (im Sprechchor): Nazis raus! Nazis raus! Nazis raus!
Demonstrantin 1: Alle Nazis raus! Alle Nazis raus! Weg mit den Blauen!
Mit lautstarken Rufen zieht der Demonstrationszug weiter durch die Stadt.
3. Akt: Im Krankenhaus
Dr. Sommer betritt ein Laborzimmer. Schwester Melanie ist über einen Tisch gebeugt und arbeitet sehr konzentriert an der Vorbereitung eines Medikaments. Im Hintergrund hört man ein EKG laufen (Herztöne).
Dr. Sommer: Schwester Melanie, ist die Medizin schon fertig?
Melanie: Ja. Wollen Sie sie haben?
Dr. Sommer: Ja.
Melanie reicht ihm ein kleines Tablett mit Medikamenten.
Dr. Sommer: Dankeschön. (geht in das Behandlungszimmer nebenan) Guten Morgen, Herr Peter Lustig.
Peter (liegt auf einer Behandlungsliege): Guten Morgen.
Dr. Sommer: Ich habe gehört, Sie haben Haarausfall und Herzprobleme?
Peter (schaut traurig): Ja.
Dr. Sommer (blickt in ihre Unterlagen): Wie lange haben Sie das denn schon?
Peter: Seit zwei Monaten.
Dr. Sommer: Wir haben jetzt ein paar Testergebnisse erhalten und es stellt sich heraus, Sie haben die Krankheit „Most“.
Peter: Was ist das?
Dr. Sommer: Da haben Sie viel Haarausfall. Sie haben auch Herzschmerz und Nierenprobleme. Es kann auch sein, dass sich die Knochen wieder zurückbilden und die Muskeln schwächer werden. (Peter sieht traurig aus) Deswegen kriegen Sie hier noch ein Medikament und nachher bekommen Sie noch einen Zettel. Da können Sie noch zur Apotheke gehen und sich noch eins abholen.
Peter (nickt): Okay, danke.
Peter geht schweigend und voller düsterer Gedanken zur Apotheke.
Redaktion: MG.