Thema

Im Zuge der Flüchtlingskrise und der Corona-Pandemie wurden verstärkt Verschwörungsmythen populär, die Zweifel an den Medien und demokratischen Verfahren schürten. Zudem findet unter Jugendlichen ein Großteil der Kommunikation und Sozialisation in digitalen Räumen statt, die besonders anfällig für fake news und hate speech sind. Diese Entwicklungen stellen langfristig eine erhebliche Gefahr für die Funktionsweise unserer Demokratie dar.

Verschwörungsdenken als Herausforderung für unsere Demokratie

Die staatlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie und Schutz von Menschenleben bedeuteten für alle Menschen in Deutschland und weltweit erhebliche Einschränkungen der individuellen Freiheit. Im Zuge dessen verbreiteten sich immer mehr Verschwörungsmythen, die hinter den Regierungsentscheidungen fremde Mächte mit einer eigenen Agenda wähnen, z.B. Bill Gates, Angela Merkel, die „Hochfinanz“, „Brüssel“, „die US-Demokraten und Hollywood“, Reptiloide, Bilderberger usw.

Diese skurrilen und extremen Ansichten einzelner Akteure und Bewegungen beleben häufig auch klassisch antisemitische Narrative neu. Einher gehen damit Radikalisierungstendenzen, die in der Querdenkerszene oder im Zusammenhang mit schweren Gewalttaten Einzelner zu Tage treten.

Demokratie vor der Bewährungsprobe

Dieser Trend untergräbt das Fundament unserer Demokratie: Das stetig wachsende Angebot vermeintlicher „Wahrheiten“ aus ungeprüften, „exklusiven“ Informationsquellen im Netz unterstützt diese Tendenz und entfaltet eine problematische Dynamik. Krude Botschaften zirkulieren in sogenannten Filterblasen und Echokammern und erodieren dort kontinuierlich das Vertrauen in bestehende politische Strukturen und die wissenschaftliche Praxis.

Für die demokratische Kultur besonders prekär ist die Folge, dass ein konstruktiver Austausch von Argumenten angesichts solcher „Paralleluniversen“ nicht selten unmöglich wird. Man „erreicht“ sich nicht mehr mit sachlichen Argumenten. 

Inhaltliche Ausrichtung der Szenario-Workshops

Das Anliegen der Veranstaltungen zum thematischen Schwerpunkt „Verschwörungsdenken und die Zukunft der Demokratie“ ist daher, bei den baldigen Erstwählenden ein kritisches Bewusstsein für demokratiegefährdende Trends in unserer Gesellschaft zu schärfen, Empathie zu fördern und ihnen die Notwendigkeit von verantwortungsvollem und auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Handeln zu verdeutlichen.