Auf dem Mond

Zeitreise-Berichte der Klassen 10a und 10b des Paul-Gerhardt-Gymnasiums in Gräfenhainichen (Workshop vom 23.04. bis 24.04.2024)


Wir schreiben das Jahr 2045

Die Raumfahrt und die technischen Neuerungen, die diese mit sich bringt, haben uns in den letzten Jahren weit vorangetrieben. Die Menschheit hat in Folge mehrerer internationaler Mondmissionen erfolgreich eine Basis auf dem Erdtrabanten errichtet. In der Vergangenheit haben wir verschiedenste Methoden getestet, um ein Überleben auf dem Mond ohne Komplikationen zu ermöglichen. Durch 3D-gedruckte Häuser konnten wir Geld für den Transport von Tonnen Baumaterials für die Unterkünfte der Siedler sparen. Weiterhin sind uns Fortschritte in der Raketenforschung gelungen. Mithilfe von wiederverwendbaren Raumschiffen können wir nun ressourcensparender reisen und die Erde weiter schonen. 

Die Ernährung der neu erschaffenen Kolonie wird durch Algen gesichert, die in modernen Hydrokulturen schnell gedeihen und die Bewohner zuverlässig mit den wichtigsten Nährstoffen versorgen. Drohnen sorgen dafür, dass die Mondstadt ständig mit Ressourcen beliefert werden kann, ohne dass Menschen dafür der schädlichen Strahlung auf der Mondoberfläche ausgesetzt sind. 

Die gesamte Mission wird durch die International Space Organisation (ISO) durchgeführt, innerhalb derer viele Länder weltweit zusammen arbeiten. Denn die internationale Gemeinschaft hat erkannt, dass die negativen Folgen des Klimawandels dazu führen, dass das menschliche Leben auf der Erde akut vom Aussterben bedroht ist.

Es hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die enormen Herausforderungen, wenn überhaupt noch, nur gemeinsam und in Kooperation bewältigt werden können. 


Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…

1. Akt: Demo

 Handelnde Personen:  

  • Demonstrant Gordon Gordon  
  • Demonstrant Pius Neumann  
  • Reporter Christian Striegel  

Auf den Straßen sammeln sich viele, viele Menschen und demonstrieren für eine bessere Klimapolitik. Mit großen Schildern und lauten Sprechchören ziehen sie durch die Stadt. Begleitet wird die Demonstration von einem Reporter und seinem Kamerateam. 

Herr Gordon und Herr Neumann (gleichzeitig und sehr laut): Wir machen mit bei der Rettung der Erde! Fahrradfahren, wenig Fleisch und vor allem Jägermeister! Wir machen mit bei der Rettung der Erde! Fahrradfahren, wenig Fleisch und vor allem Jägermeister! Wir machen mit bei der Rettung der Erde! Fahrradfahren, wenig Fleisch und vor allem Jägermeister! 

Reporter (in die Kamera): Mein Name ist Christian Striegel. Ich begrüße euch zu den nationalen Nachrichten. Wir befinden uns heute auf einer aktuellen Klimademonstration im Jahre 2045. Ich begrüße hier diese zwei Herren (wendet sich direkt an zwei Demonstranten) Können Sie sich mal bitte kurz vorstellen?

Neumann: Ja, Pius Neumann. 

Gordon: Ja, ich bin Gordon Gordon und wir kämpfen für eine bessere Klimapolitik! (hält das Demoschild hoch) 

Reporter: Okay, können Sie mal bitte hier Ihre Überschrift erläutern? 

Neumann: Sind Sie blind? Das sieht man doch?  

Gordon: Das erklärt sich doch von selbst. Weg mit falscher Klimapolitik!  

Neumann: Genau!

Gordon: Wir sind dafür, dass sich unsere Politiker für eine bessere Politik einsetzen! Wir können im Frühling, wenn das Hochwasser kommt, zur Schule schwimmen. (schaut verärgert) So viel ist das mittlerweile. Das ist doch unmöglich! Wir müssen als arme Bevölkerung das alles aushalten und die Reichen, die können sich schön ihre hochwassersicheren Häuser leisten.  

Reporter: Okay, okay. (nickt verständnisvoll) Was halten Sie denn von den aktuellen Politikern, wie zum Beispiel François Baguette oder was halten Sie von Rambo Ramon Rainer? 

Neumann: Tolle Namen und nichts dahinter! Immer wieder machen die Konferenzen und nichts kommt dabei raus!

Gordon: Richtig, ist wirklich so. Immer wieder treffen sie sich, um sich zu fetzen. Wirklich gar nichts passiert da. 

Reporter: Okay. Das ist die passende Überleitung. Vielen Dank für Ihre Meinung. (wendet sich von den zwei Demonstranten ab und schaut in die Kamera) Und wir machen weiter mit der internationalen Konferenz. 


2. Akt: Internationale Konferenz 

 Handelnde Personen:  

  • Deutscher Präsident Rambo R. Rainer  
  • Französischer Präsident François Baguette  
  • Chinesischer Präsident Xiang Ma  
  • US-amerikanischer Präsident Sam Smith  
  • Vertreter Russlands Wladimir Iwanow  
  • Unternehmer Yilong Ma  
  • Reporter Christian Striegel  

Auf dem Privatgrundstück von Yilong Ma versammeln sich an einem großen Tisch die Präsidenten verschiedener Länder und besprechen ihr weiteres Vorgehen. Anlass für die Konferenz sind die schwerwiegenden Folgen des Kimawandels und die vielen weltweiten Proteste. 

Reporter: Liebes Publikum, Sie sehen hier nun die internationale Krisen- und Klimakonferenz auf dem Privatgrundstück von Yilong Ma und nun eröffnen wir die Live-Übertragung. 

Yilong Ma: Sehr geehrte Damen und Herren. Ich habe Sie herzlich dazu eingeladen, zu meiner Konferenz zu erscheinen. Unser Problem mit dem Klimawandel wird immer größer und wir als Menschheit müssen uns natürlich darum kümmern, dass wir diese Problematik auch bewältigen. Wie Sie vielleicht wissen, bin ich Gründer des Weltraumunternehmens Space Y und ich bin auch durchaus bereit, mit Ihnen eine Kooperation anzustreben, um die menschliche Zivilisation zu retten. Ich bitte Sie einmal, sich jeweils vorzustellen. 

Xiang Ma: Genau, Xiang Ma hier, von der Volksrepublik China. Ich bin begeistert, Ihr Unternehmergeist beeindruckt die ganze Republik. Ich bin bereit, eine hohe Summe zu spenden und natürlich werden unsere Mondfahrzeuge bei dem Aufbau der Mondstation helfen. 

Rambo R. Rainer: Also, mein Name ist Rambo Ramon Rainer. Ich bin der Präsident der Bundesrepublik Deutschland. Ich finde dieses Projekt sehr gut und ich hoffe, dass wir sehr gut zusammenarbeiten können und bin auch bereit, eine gute Summe zu überweisen. 

Sam Smith: Sam Smith ist mein Name. Ich vertrete die USA und natürlich bin auch ich bereit, eine große Finanzspritze an Sie weiterzugeben. Außerdem stellen wir Ihnen Wohnungen bereit, die natürlich strahlenabweisend sind und auch die Schwerkraft sollte darin kein Problem sein. 

François Baguette: Mein Name ist François Baguette. Ich vertrete Frankreich in dieser Konferenz. Ich finde es sehr schön, dass wir uns einmal alle einig sind und uns hier zusammengefunden haben, um uns hier über die wichtigen Probleme zu unterhalten. Denn diese Demonstrationen arten langsam aus. Die Souveränität von Frankreich wird dadurch extrem gefährdet, da mittlerweile über zehn Millionen Menschen an manchen Tagen demonstrieren gehen. Wir als Frankreich können unsere modernen Hydrokulturfarmen bereitstellen, um ein Überleben auf dem Mond zu sichern und um eine gute Versorgung bereitzustellen. 

Wladimir Iwanow: Ich als Wladimir Iwanow repräsentiere Russland und mir ist wichtig, dass ich auch mit anwesend bin, weil wir ja schließlich die Ersten im All waren. 

Yilong Ma: Ja, die Russen vergesse ich sehr gerne. Allerdings ist es natürlich trotzdem so, dass wir hier alle zusammenarbeiten müssen. Sind wir denn dazu bereit, auch Houston als Basis für diese Mondmission, beziehungsweise diese Allmission, auszuwählen. 

François Baguette: Also, ich würde dort ein Veto einlegen. Französisch-Guyana eignet sich auch sehr gut dafür, denn wir haben hier bereits auch eine sehr gute Infrastruktur für Raumstarts ins All vorbereitet. 

Xiang Ma: Wir als China sind auch nicht ganz einverstanden. Zuerst einmal, wir mögen keine Amerikaner. Und zum zweiten ist unser schönes China bereit, auch Treibstoff bereitzustellen für die Rakete. 

Sam Smith: Wir als USA, uns ist das eigentlich relativ egal. Solange wir keinen Schaden davon nehmen und unsere Vorteile daraus ziehen können, passt das. 

Yilong Ma: Wissen Sie, wir müssen uns darauf besinnen, dass es nur mit Zusammenarbeit funktioniert. Und somit ist es durchaus von Vorteil, wenn wir einen zentralen Standort, wie Houston, wählen würden. Ich bin dafür, dass wir eine demokratische Abstimmung durchführen. Zum einen, wer würde denn in der Opposition sitzen, wenn es darum geht, Houston als Standort zu wählen?

Frankreich, China und Deutschland melden sich.

Yilong Ma: Und welche Stimmen dafür? 

Es melden sich Yilong Ma, Russland sowie unter Zuspruch und Druck durch Russland auch die USA.

Yilong Ma (mit sarkastischem Unterton): Ja, okay. Ich sehe, das ist eine faire Wahl, wie in Russland halt auch üblich. Drei gegen drei. Dann müssen wir nun die öffentliche Meinung hinzuziehen. 

Reporter (spricht in die Kamera zum Publikum): Okay, dann starten wir jetzt mit einer Frage fürs Publikum. Wer ist denn dafür, dass der Raketenstart von Houston ausgeht? (die Stimmen gehen online ein) Und wer ist dagegen? (die Stimmen gehen ein und werden sofort online ausgezählt) Okay, also ich sehe, die Mehrheit stimmt für den Standort Houston.

Xiang Ma (schüttelt den Kopf und äußert sich in misstrauischem Ton): Da sieht man es wieder – Medien als vierte Gewalt!

Yilong Ma: So, dann sind wir jetzt also zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen. Damit können wir die Konferenz auch als erfolgreich beendet erklären. 

Die Vertreter der verschiedenen Staaten verabschieden sich mehr oder weniger zufrieden voneinander. 


3. Akt: Mond

 Handelnde Personen:  

  • Astronaut  
  • Reporter Christian Striegel  

Zwei Jahre nach der Konferenz hat sich der Standort Houston international bewährt. Von hier aus starten Raketen in Richtung Mond, um den Planeten nach und nach durch die Menschen erkunden und besiedeln zu können. Die Presse berichtet. 

Reporter: Zwei Jahre nach der Krisen- und Klimakonferenz befinden wir uns jetzt bei einem neuen Raketenstart in Richtung des Mondes mit Besatzung. Also sehen Sie jetzt die Live-Übertragung aus Houston. 

Die Rakete startet. Per moderner Video- und Satellitentechnologie wird ebenso die Landung auf dem Mond live übertragen. 

Astronaut (verlässt die Rakete und betritt den Mond): Dies ist ein kleiner Schritt für mich, aber ein großer Schritt für die Menschheit. Nur durch die internationale Kooperation besitzen wir nun die Möglichkeit, hier auf dem Mond zu wandeln. Und nur durch diese Kooperation besitzen wir nun die Möglichkeit, wieder in Frieden zusammenleben zu können – ohne Probleme, die es nur auf der Erde gibt. Denn hier gibt es keinen Klimawandel und die Schwerkraft ist wunderbar.