Bubatz

Zeitreise-Bericht einer 8. Klasse der Saaleschule für Halle (Workshop 19.-20. Juni 2023)


Wir schreiben das Jahr 2045

Liebes Tagebuch,

heute vor 23 Jahren wurde Bubatz (das Haaanf) dank dem Ehrenmann Lauterbach legalisiert.

Die Konsequenzen? Ich kann ja mal aus meinem Alltag erzählen.

Hab heute um 8:00 Uhr erstmal zum Frühstück einen schönen Jibbit durchgezogen. So mittags rum kam ein Kumpel her und wir haben ’ne geile Tüte geraucht.

Zum Glück haben die Hartz IV wieder erhöht, also kann ich mir mehr Brokkoli holen. Später haben wir noch ein paar Brownies gegessen und Tee getrunken. Ich liebe Edibles.

Am Abend haben wir noch irgendwas gemacht, aber ich erinnere mich nur noch, wie ich meine Seele aufm Klo ausgekotzt hab.


Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…

1. Akt: Zuhause

 Handelnde Personen:  

  • Fünf Freunde:  
    • Jakob  
    • Emil  
    • Elias  
    • Leo  
    • Paul  

Fünf Freunde wachen – irgendwann mittags rum – auf. Sie liegen im Raum verteilt herum. Es geht ihnen sichtlich nicht gut, alle stöhnen wehleidig vor sich hin.

Jakob (hält sich den Kopf): Oah, Digger.

Emil: Boah, Jungs.

Elias (schaut sich um): Was haben wir gestern gemacht?

Leo (mit geschlossenen Augen): Ich hab keine Ahnung.

Paul: Digger, das ging zu weit.

Jakob (schaut auf den Aschenbecher): Boah, wie viel haben wir gekifft?

Emil: Der Mischkonsum war gar nicht gut, Jungs.

Jakob: Kommt, Jungs, lasst mal aufstehen. Lasst noch ein Tütchen holen.

Elias: Oah verdammt, ich komm nicht hoch.

Jakob: Bock auf noch einen?

Leo: Okay, warum nicht.

Sie helfen sich gegenseitig hoch und schlurfen aus dem Haus.


2. Akt: Im Weedshop

 Handelnde Personen:  

  • Verkäufer  
  • Fünf Freunde:  
    • Jakob  
    • Emil  
    • Elias  
    • Leo  
    • Paul  

Die fünf schleppen sich zum Weedshop, der heutzutage natürlich auch Lebensmittel verkauft.

Verkäufer (freundlich): Guten Tag, gute Menschen.

Emil: Moin! Sag mal, Wie viel kostet eine Banane?

Verkäufer (schaut auf einen Zettel): Eine Banane kostet bei uns 7000 Euro.

Emil (überrascht): 7000? Gestern waren es noch 6000.

Elias: Boah, die Inflation, ey.

Jakob: Naja, was soll man machen.

Paul: Ja. Wenn keiner mehr arbeitet. (muss lachen)

Jakob (an den Verkäufer): Ist dann so, nehmen wir. Und wieviel kostet eine Tüte?

Verkäufer: Wir machen einen Freundschaftspreis, sagen wir… 2000.

Emil (ehrlich): Boah, das ist nett.

Verkäufer: Ja, für unsere Stammkunden…

Jakob: Danke, wir lieben euch.

Emil (an seine Freunde): Okay, wollen wir alles unser Hartz IV zusammenlegen?

Elias: Klar.

Alle nicken.

Emil: Schickt mir mal.

Die anderen vier wischen auf ihren Handys rum.

Leo: Okay. Ist geschickt.

Verkäufer (an Emil): Dann einmal bitte anlegen… (Emil legt seine Hand auf einen Scanner, es piept) Danke. Viel Spaß mit eurem Tütchen. Und passt auf euch auf mit der Sonne, wegen der Luftverschmutzung…

Emil (niedergeschlagen): Boah, das war unser ganzes Geld…

Jakob (fröhlich): Egal, für heute sind wir versorgt!

Die fünf Freunde gehen wieder nach Hause.


3. Akt: Wieder zuhause

 Handelnde Personen:  

  • Fünf Freunde:  
    • Jakob  
    • Emil  
    • Elias  
    • Leo  
    • Paul  

Alle sitzen wieder auf dem Boden rum. Irgendwer macht laute Musik an.

Jakob (beißt ein Stück von der Banane ab): Boah, schon ganz geil.

Leo: Lass mich auch was von der Banane essen!

Jakob: Klar, wir teilen. Hier! (reicht die Banane rüber)

So essen sie zu fünft die Banane. Natürlich reichen sie auch das Tütchen rum.

Sie machen Späße und ärgern sich gegenseitig.

Immer wieder hört man „aber nicht kotzen!“. Doch diese Hoffnung wird heute – wieder – nicht erfüllt werden.

Regieanweisungen 3. Akt