Chips Ära

Zeitreise-Berichte der Klasse 10a des Paul-Gerhardt-Gymnasiums in Gräfenhainichen (Workshop vom 8. bis 9. Juni 2023).


Wir schreiben das Jahr 2045

Im Jahr 2045 hat die Menschheit eine transformative Ära erreicht, geprägt von atemberaubenden technologischen Fortschritten und tiefgreifenden sozialen Veränderungen. Die wohl auffälligste Entwicklung ist die weitverbreitete Nutzung von implantierten Chips, die es den Menschen ermöglichen, auf völlig neue Weise miteinander zu kommunizieren und Wissen in Rekordzeit zu erlangen. Durch diese kleinen Implantate können Gedanken nahtlos übertragen werden können, was die Kommunikation so intuitiv und effizient wie nie zuvor gestaltet.

Mit der Verfügbarkeit dieser Chips hat sich das Bildungssystem radikal gewandelt. Schulen sind in ihrer herkömmlichen Form fast überflüssig geworden. Während diejenigen, die sich die Implantate leisten können, von diesem immensen Wissenszugang profitieren, vergrößert sich die Kluft zwischen Arm und Reich weiter.

In der Medizin hat die Forschung ebenfalls enorme Fortschritte gemacht. Nahezu alle Krankheiten, die einst als unheilbar galten, können jetzt behandelt oder geheilt werden. Die Lebenserwartung der Menschen hat sich deutlich verlängert.


Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…

1. Akt: Universität in Florida

 Handelnde Personen:  

  • Herr Schulz – Patient  
  • Herr Blank – Professor  
  • Sarah – Studentin  
  • Till – Student  

Herr Blank, ein renommierter Wissenschaftler, steht in einem modernen Hörsaal an einer Elite-Universität in Florida vor einer Gruppe aufmerksamer Studenten, darunter Sarah und Till. Neben Herrn Blank sitzt Herr Schulz, der querschnittsgelähmt ist, im Rollstuhl.

Herr Blank: Guten Morgen, liebe Studierende! Heute haben wir eine aufregende Entwicklung zu enthüllen. (zeigt auf Herrn Schulz) Hier ist Herr Schulz, der vor Jahren einen schweren Motorradunfall hatte und seitdem querschnittsgelähmt ist.

Sarah: Gibt es Hoffnung für ihn?

Herr Blank: Ja, Sarah, es gibt Hoffnung. Wir haben eine innovative Prothese entwickelt, die Querschnittslähmungen heilen kann.

Till: Aber wie funktioniert das?

Herr Blank: Die Prothese wird direkt an das Nervensystem angeschlossen und interpretiert Signale aus dem Gehirn, um die Beinbewegungen zu steuern. (Herr Schulz erhebt sich langsam aus seinem Rollstuhl.) Sie ermöglicht Herrn Schulz, wieder zu gehen.

Sarah: Das klingt unglaublich! Aber wie sieht es mit den Kosten aus?

Herr Blank: Das ist eine wichtige Frage, Sarah. Die Kosten sind derzeit hoch, aber wir arbeiten daran, sie zu senken und die Prothese für mehr Menschen erschwinglich zu machen.

Till: Wann wird diese Prothese auf dem Markt verfügbar sein?

Herr Blank: Wir schätzen, dass die Prothese in etwa zwei Jahren marktreif sein wird.

Herr Schulz: Ich bin zutiefst dankbar, dass ich die Gelegenheit habe, wieder gehen zu können. Es ist ein Wunder! Ich möchte auch auf die Partei Moderne Wissenschaft hinweisen, die solche Innovationen finanziell unterstützen möchte.

Die Studenten applaudieren.


2. Akt: Im Wohnzimmer

 Handelnde Personen:  

  • Max – Sohn  
  • Alberto – Vater  
  • Joachim – Großvater  

Max, Alberto und Joachim sitzen im Wohnzimmer. Max und sein Vater Alberto sitzen auf dem Sofa und haben ihre Gedanken-Chips aktiviert. Joachim, der Großvater von Max, sitzt in einem Sessel ohne Chip.

Joachim: Ihr zwei redet immer in euren Gedanken. Was machen diese Chips genau?

Max: Opa, diese Chips ermöglichen es uns, Gedanken miteinander auszutauschen. Wir können direkt unsere Gedanken teilen und verstehen, was der andere denkt, ohne zu sprechen.

Joachim (erstaunt): Das klingt, als käme es direkt aus einem Science-Fiction-Film. Wie hat das euer Leben verändert?

Alberto: Es hat unser Leben sehr stark verändert, aber vor allem sehr viel einfacher gemacht. Die Arbeit geht viel schneller und ich kann in so vielen verschiedenen Bereichen Experte sein. Wir können Informationen sofort abrufen und lernen, ohne stundenlang zu büffeln. Aber es hat auch Nachteile.

Joachim: Welche Nachteile gibt es?

Max: Die Chips sind teuer, Opa. Und das hat dazu geführt, dass die Kluft zwischen denjenigen, die sich diese Technologie leisten können, und denen, die es nicht können, größer geworden ist. Leute, die sich die Chips nicht leisten können, brauchen für alles so viel länger, und haben dadurch eigentlich fast keine Chancen mehr.

Joachim: Oh je. Wie teuer sind sie?

Max: Mein Chip hat 50.000 Euro gekostet, Opa.

Joachim: 50.000 Euro! Das ist ja unfassbar viel Geld. Und warum habt ihr sie?

Alberto: Weil sie Max und anderen in der Schule und Uni so viele Vorteile verschaffen, Opa. Ohne einen Chip fällt man fast hoffnungslos zurück. Max braucht gar nicht mehr in die Universität gehen, kann diese also einfach überspringen.

Joachim: Das ist besorgniserregend. Und wie ist das mit deinen Freunden, Max?

Max: Ich treffe nur noch einen meiner Freunde im echten Leben, Opa. Er hat keinen Chip, und es ist schwer, Verbindungen zu anderen herzustellen, wenn man nicht mithalten kann.

Joachim: Wisst ihr, damals, als die ersten Smartphones aufkamen, fand ich das schon seltsam. Jetzt, wo ihr von Gedanken-Chips sprecht, scheint die Welt noch rasanteren Veränderungen ausgesetzt zu sein.

Alberto: Du hast recht, Vater. Die Technologie entwickelt sich in einem atemberaubenden Tempo. Manchmal ist es schwer, Schritt zu halten.

Alle drei schweigen nachdenklich, während Joachim, Max und Alberto die Auswirkungen dieser neuen Technologie auf ihr Leben und die Gesellschaft reflektieren.


Redaktion: CM