Zeitreise-Berichte der Klasse 10 des Paul-Gerhardt-Gymnasiums in Gräfenhainichen (Workshop vom 23.04. bis 24.04.2024)
Wir schreiben das Jahr 2045
Liebes Tagebuch,
so viele Menschen um mich herum hängen noch der Vergangenheit nach. In letzter Zeit höre ich immer öfter wieder Geschichten aus dieser „Corona-Zeit“. Mein Vater und mein Onkel haben die sogar noch miterlebt.
Vielleicht erinnern sich gerade wieder viele Menschen an diese Zeit, weil auch heute wieder ernste Probleme bestehen. Am schwerwiegendsten ist gerade das Müllproblem in unserer Stadt. Er liegt überall herum, und keiner bekommt das so richtig in den Griff.
Das Einzige, was ich gut finde, sind die autonom fahrenden E-Autos. Die geben mir echt ein sicheres Gefühl, und die Luft hat sich auch schon sehr verbessert. Es gibt jedoch viele Politiker, die wieder an Verschwörungen glauben. Sie behaupten zum Beispiel, der Müll löse sich schon irgendwann von selbst auf.
Viele Argumente haben sie nicht, aber sie sind laut, korrupt und haben eine Menge Geld. Ich mache mir Sorgen, dass diese Politiker irgendwann die Macht übernehmen könnten.
Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…
1. Akt: Zugfahrt zur Debatte
Dr. Mirco Geiß und seine Tochter Matilda sitzen in einem Zugabteil. Neben ihnen sitzen zwei weitere Passagiere, die sie bisher nicht kennen. Dr. Geiß blättert in seinen Notizen, um sich auf die bevorstehende Debatte in einer Talkshow vorzubereiten, in der sein Bruder, Jörg Geiß, sein politischer Gegner sein wird. Matilda blickt neugierig aus dem Fenster. Sie wird ihren Onkel Jörg heute zum ersten Mal treffen, da ihr Vater sie bisher aufgrund von Meinungsverschiedenheiten zwischen den Brüdern von ihm ferngehalten hat.
Dr. Geiß: (blättert in seinen Notizen und murmelt leise) Argumente gegen Bruder Jörg… check… Gegenargumente zu seinen Aussagen… check…
Matilda: (leise zu ihrem Vater) Bist du nervös, Papa?
Dr. Geiß: (lächelt) Ein wenig, Matilda. Eine Debatte mit deinem Onkel wird sicherlich herausfordernd.
Passagier 1: (bemerkt Dr. Geiß‘ Vorbereitung) Entschuldigen Sie, hören Sie mir zu? Sie bereiten sich auf eine Debatte vor, richtig?
Dr. Geiß: (blickt auf und nickt) Ja, richtig. Ich bin Politiker und trete heute in einer Talkshow an.
Passagier 1: Aha! Wussten Sie, dass Bill Gates die ganze Corona-Pandemie inszeniert hat, um Mikrochips in uns zu implantieren?
Matilda: (schaut überrascht auf) Was?
Dr. Geiß: (behält seine Haltung) Ich bin mir sicher, dass solche Behauptungen widerlegt wurden. Es gibt keine Beweise dafür.
Passagier 1: Oh, aber Sie sollten die Zeichen sehen! Gates ist ein Milliardär, er kontrolliert die Weltgesundheitsorganisation!
Matilda: (verwirrt) Aber wieso sollte er das tun?
Passagier 1: (verschwörerisch) Um uns zu kontrollieren, natürlich! Bald werden wir alle gechippt!
Passagier 2: (mischt sich ein) Das klingt nach Verschwörungstheorie. Vielleicht sollten wir solche Behauptungen kritisch prüfen, anstatt ihnen blind zu glauben.
Dr. Geiß: (zustimmend) Genau. Es ist wichtig, sich auf Fakten zu verlassen und vertrauenswürdige Quellen zu konsultieren.
Passagier 1: Ach, wenn ihr wüsstet.
Matilda: (leise zu ihrem Vater) Papa, glaubst du, dass Onkel Jörg auch solche Dinge denkt?
Dr. Geiß: (schüttelt den Kopf) Ich hoffe nicht, Matilda. Es ist wichtig, offen und respektvoll miteinander zu diskutieren, auch wenn man unterschiedlicher Meinung ist.
Der Zug fährt in den Bahnhof ein und Dr. Geiß und Matilda steigen aus.
2. Akt: Matilda lernt ihren Onkel Jörg kennen
Matilda trifft ihren Onkel Jörg Geiß am Bahnhof, bevor sie gemeinsam zum Friseur gehen und später einen kurzen Besuch bei Jörgs Freunden im Casino machen. Jörg begrüßt den Friseur freundlich und bittet um seinen üblichen Haarschnitt. Während Jörg auf dem Friseurstuhl sitzt, beginnt er, sich mit Matilda zu unterhalten.
Jörg: (augenzwinkernd) Also, wie läuft’s bei deinem Vater? Bereitet er sich auf die Debatte vor?
Matilda: Ja, er arbeitet hart daran. Er sagt, es ist eine wichtige Debatte.
Jörg: (lehnt sich zu Matilda) Er hat vielleicht nicht alle Informationen, die ich habe. Zum Beispiel, was Bill Gates während der Pandemie wirklich gemacht hat. Die ganze Sache war inszeniert.
Matilda: (zweifelnd) Ich weiß nicht, ob das stimmt, Onkel Jörg.
Der Friseur beendet Jörgs Haarschnitt, und die beiden machen sich auf den Weg ins Casino. Dort begrüßen Jörgs Freunde Matilda freundlich.
Jörg: (zu Matilda, während er an einem Spielautomaten spielt) Weißt du, während der Pandemie haben die Leute Toilettenpapier gehortet, als gäbe es kein Morgen! Alles Teil eines größeren Plans, um die Menschen zu kontrollieren. Da hat natürlich die Toilettenpapier-Lobby ihre Hände im Spiel gehabt. Du musst nur eins und eins zusammenzählen!
Matilda: (schüttelt den Kopf) Papa hat mir davon erzählt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es so geplant war.
Jörg: (leicht verschwörerisch) Sei offen für neue Informationen, Matilda. Die Wahrheit ist oft komplexer, als sie scheint. Die da oben wollen uns doch alle nur verarschen!
Matilda hört Jörg aufmerksam zu, bleibt jedoch skeptisch. Sie versucht trotzdem seine Perspektive zu verstehen.
3. Akt: Die Debatte
In einem Fernsehstudio findet die politische Debatte zwischen Dr. Mirco Geiß, der die Piratenpartei vertritt, und Jörg Geiß, der die Illuminatenpartei vertritt, statt. Die Diskussion dreht sich um autonom fahrende E-Autos und das Müllproblem in der Stadt. Was aber viele nicht wissen: Jörg Geiß hat den Moderator schon vor der Sendung bestochen. Der Moderator begrüßt das Publikum und die beiden Kandidaten.
Moderator: Guten Abend, liebe Zuschauer! Heute haben wir eine spannende Debatte zwischen Dr. Mirco Geiß von der Piratenpartei und Jörg Geiß von der Illuminatenpartei. Unser Thema sind autonom fahrende E-Autos und das Müllproblem in der Stadt. Beginnen wir mit Ihnen, Dr. Geiß.
Dr. Geiß: (bestimmt) Danke, Moderator. Wir bei den Piraten setzen uns für eine nachhaltige Zukunft ein. Autonom fahrende E-Autos sind nicht nur klimafreundlich, sondern auch sicherer und effizienter. Sie reduzieren die Anzahl der Unfälle und helfen, den CO2-Ausstoß zu verringern.
Jörg Geiß: (grinsend) Ach, Dr. Geiß, wir brauchen nicht all diese neuen Technologien. Die alten Dieselautos machen mehr Spaß und sind laut, wie es sich gehört. Und was den Müll angeht, er ist aus Stärke und wird sich von selbst abbauen.
Moderator: (lenkt die Aufmerksamkeit auf Jörg) Das ist ein interessanter Standpunkt, Jörg. Können Sie genauer erklären, wie sich der Müll aus Stärke von selbst abbauen wird?
Jörg Geiß: (lacht) Nun, das ist ganz einfach! Es handelt sich um eine natürliche Substanz, die sich mit der Zeit zersetzt. Die Menschen machen viel Lärm um nichts. Lassen wir die Natur ihren Lauf nehmen.
Dr. Geiß: (kritisch) Das ist gefährlich naiv, Jörg. Wir müssen das Müllproblem aktiv angehen, um unsere Städte sauber und lebenswert zu halten. Ihre Ansichten sind unverantwortlich.
Moderator: (unterbricht) Lassen Sie uns zum Thema E-Autos zurückkehren. Jörg, was sagen Sie zu den Sicherheitsvorteilen der autonom fahrenden E-Autos?
Jörg Geiß: (leicht abgelenkt) Ach, das sind alles nur Experimente. Ich vertraue lieber auf meine Fahrkünste als auf eine Maschine. E-Autos sind einfach nicht so robust wie Dieselautos.
Moderator: Danke, Jörg, für Ihren klaren Standpunkt. Dr. Geiß, was sagen Sie zu Jörgs Argumenten?
Dr. Geiß: (sachlich) Es ist wichtig, auf wissenschaftliche Erkenntnisse zu achten. Autonom fahrende E-Autos haben bewiesen, dass sie Unfälle reduzieren und die Umwelt schonen.
Moderator: (schließt die Debatte) Vielen Dank an beide Kandidaten für diese interessante Debatte. Liebe Zuschauer, entscheiden Sie selbst, welche Ansichten Sie teilen. Also, ich finde, mal so ganz neutral betrachtet, Jörg Geiß deutlich überzeugender. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Matilda, die die Debatte im Publikum verfolgt hat, ist verwirrt über den Ausgang und fragt sich, warum Jörg scheinbar als Sieger hervorgegangen ist.