Zeitreise-Berichte der Klasse 10b des Paul-Gerhard-Gymnasiums in Gräfenhainichen (Workshop vom 8. bis 9. Juni 2023)
Wir schreiben das Jahr 2045
Die Zeitreisende Sarah nimmt uns mit auf eine faszinierende Reise in eine mögliche Zukunft. In einer Welt, in der technologischer Fortschritt allgegenwärtig ist und soziale Entfremdung zur Norm geworden ist, werden wir Zeuge der Auswirkungen auf die menschliche Verbindung und das Leben in einer Gesellschaft, die von den Konsequenzen des Klimawandels geprägt ist.
In dieser düsteren Vision von 2045 werden die Herausforderungen einer sich wandelnden Welt lebendig. Die sozialen Disparitäten sind weiter gewachsen und viele Menschen sind so arm, dass sie sich nur noch von Tablettennahrung ernähren können. Auch die Folgen des Klimawandels sind deutlich zu spüren.
Welche Folgen wird der technologische Fortschritt haben und welche Bedeutung werden zwischenmenschliche Beziehungen haben? Wie lässt es sich als Gesellschaft in einer sich ständig verändernden Welt zusammenleben?
Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…
1. Akt: Ankunft in 2045
Ein futuristisches Wohnzimmer im Jahr 2045. Die Zeitreisende, Sarah, steht verwirrt mitten auf der Bühne. Lisa, eine Bewohnerin von 2045, tritt auf und nimmt Sarah an die Hand.
Lisa (neugierig): Hallo, du musst wohl eine Zeitreisende sein. Willkommen in 2045. Komm, ich zeige dir die Welt. Hm, vielleicht schauen wir uns zuerst die Nachrichten an, damit du auf dem neuesten Stand bist.
Sarah: Okay, lass uns die Tagesschau gucken!
Lisa führt Sarah zu einem Hologramm-Fernseher, auf dem die „Tagesschau“ läuft. Die Moderatoren verbreiten amateurhafte Verschwörungstheorien. Allem Anschein sind sie sogar betrunken.
Sarah (verwirrt): Was ist denn hier los? Die Nachrichten sehen aus, als würden sie von Verschwörungstheoretikern gemacht.
Lisa (seufzt): Das ist leider normal geworden. Die meisten Menschen informieren sich nur noch über ihre Handys oder Hologramme. Echte Journalisten sind selten geworden.
Sarah und Lisa schalten den Fernseher aus und setzen sich auf das Sofa.
Sarah (neugierig): Warum ist das so?
Lisa (nachdenklich): Die neuen Technologien haben uns viele Möglichkeiten gebracht, aber sie haben auch unsere Aufmerksamkeitsspanne verkürzt. Die meisten Menschen suchen nur noch nach schnellen, oberflächlichen Informationen. Das hat die Qualität des Journalismus beeinflusst.
Lisa zeigt Sarah ihr eigenes Handy.
Lisa (fortsetzend): Die Menschen sind so sehr in ihren virtuellen Welten vertieft, dass sie die Realität um sich herum oft vergessen.
Nachdenklich schaut sich Sarah die Nachrichten auf Lisas Handy an. Fast keine ist länger als zehn Sekunden.
2. Akt: In einer IT-Firma
Eine belebte Straße in 2045. Sarah und Lisa laufen zusammen, doch die Menschen um sie herum beachten einander nicht. Alle tragen langweilige und gleichförmige Kleidung.
Sarah (bestürzt): Warum sehen alle so gleich aus? Und warum schauen sich die Leute nicht an?
Lisa (traurig): Die Menschen haben verlernt, sich zu verbinden. Sie kommunizieren nur noch über Textnachrichten und reagieren oft wütend, wenn man sie persönlich anspricht. Die Isolation hat die Gesellschaft ergriffen.
Ein Mann reagiert wütend, als Sarah versehentlich mit ihm zusammenstößt, und schickt ihr eine beleidigende Nachricht auf seinem Handy.
Sarah (erschüttert): Das ist herzlos. Haben die Menschen hier wirklich so wenig Mitgefühl miteinander?
Lisa (nachdenklich): Die neuen Technologie haben viele Vorzüge gebracht, aber sie haben uns auch voneinander entfremdet. Wir verlieren die Fähigkeit zur Empathie.
Sarah und Lisa beobachten eine Gruppe junger Leute, die nebeneinander auf einer Bank sitzen und alle in ihre Handys vertieft sind.
Sarah (betrübt): Es ist, als ob sie physisch hier sind, aber in einer anderen Welt leben.
Lisa (zustimmend): Ja, das ist das Paradoxon unserer Zeit.
Etwas deprimierend laufen die beiden zu Lisas Haus.
3. Akt: Abendessen
Sie kommen bei einem kleinen, schlichten Haus an und setzen sich in den minimalistischer Essbereich. Sarah fällt auf, dass es keine Küche gibt, sondern nur einen Tisch. Lisa holt eine große Dose aus dem Regal, in dem Tabletten sind.
Sarah (entsetzt): Ist das alles, was die Menschen hier essen?
Lisa (traurig): Ja, seit dem Klimawandel können sich nur noch die Reichen echte Lebensmittel leisten. Die meisten von uns müssen auf Nahrungstabletten zurückgreifen. Es ist eine harte Realität.
Sarah: Aber warum ist das Essen so teuer?
Lisa: Durch den Klimawandel sind die Wetterlagen sehr extrem geworden. Dürre, dann wieder Starkregen, dann friert es. Es ist einfach unberechenbar. Das normale Essen wird für die Reichen in großen Gewächshäusern hergestellt, die ein normales Klima simulieren.
Lisa und Sarah setzen ihr tristes Mahl fort. Die Stille wird von den Geräuschen des Verzehrs gebrochen.
Sarah (nachdenklich): Es ist traurig zu sehen, wie Ungleichheit selbst die einfachsten Bedürfnisse betrifft.
Lisa (mitfühlend): Ja, der Klimawandel hat unsere Welt verändert, und die Armen tragen die Hauptlast.
Die beiden Mädchen sitzen schweigend da und blicken auf ihre Nahrungstabletten, während die Szene endet.
Redaktion: JL.