Generation Alpha

Zeitreise-Bericht der Klasse 10e des Herder-Gymnasiums in Merseburg (Workshop 14.-15. März 2023)


Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…

1. Akt: Tagesschau

 Handelnde Personen:  

  • Moni – Moderatorin  
  • Klara – Außenreporterin  
  • Emily Alpha – Sprecherin der Generation Alpha  

„Hier ist das erste deutsche Fernsehen mit der Tagesschau.“

Moni: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe der Tagesschau.

Moni: Die neuesten Ereignisse: Die Generation Alpha hat den Bundestag in der Bundeshauptstadt Berlin gestürmt. Sie sind absolut unzufrieden mit der derzeitigen Politik. Aber fragen wir sie doch selber. Wir schalten zu unserer Außenreporterin Klara in Berlin.

Klara steht mit einem Mikrofon vor dem Bundestag, viele Menschen demonstrieren und halten Plakate hoch.

Klara: Wie Sie hier sehen, hat sich eine riesige Menschenmenge vor dem Bundestag eingefunden. Die Generation Alpha ist mit vielen Plakaten und Bannern vertreten. Wir haben hier die Sprecherin der Generation Alpha, sie nennt sich Emily Alpha. (an Emily) Wie zufrieden sind Sie mit der Menschenmenge hier?

Emily Alpha: Wir sind gut dabei, es kommen immer Menschen. Wir sind viele, und wir wollen endlich Gerechtigkeit!

Klara: Was sind denn Ihre erklärten Ziele?

Emily Alpha: Unser Ziel ist eine Regierung nur mit Frauen. Wir haben keine Lust mehr auf diese Y-Chromosomen und ihr toxisch-männliches Gehabe. Wir brauchen eine weibliche Politik! Für eine bessere Zukunft für alle!

Klara: Vielen Dank! Nun zurück ins Studio.

Moni: Vielen Dank für diese Eindrücke aus Berlin. Es kommt gerade die Eilmeldung herein, dass die Regierung sich kompromissbereit erklärt und auf die Demonstrant*innen zugehen möchte.

Sie blickt seitlich in eine andere Kamera.

Moni (sarkastisch): Wie versöhnlich.

Sie blickt wieder in die erste Kamera.

Moni (wieder seriös): Nun kann den Feiertagen nichts mehr im Wege stehen. Aber Steffi, wie wird eigentlich das Wetter?

Steffi (steht vor einer Deutschlandkarte, die voller Sonnen ist): Ja, Moni. Die Temperaturen sind wieder mal mega. Gerade über die Weihnachtsfeiertage können wir mit tollem Badewetter rechnen. Am Montag erwarten uns sonnige 31 Grad, fast wolkenfrei. Auch den Rest der Woche bleibt es um die 30 Grad. Statt heißer Schokolade wie früher trinken wir also Eisschokolade.

Moni: Vielen Dank, Steffi. Aber nun dürfen Sie sich erst einmal auf etwas anderes freuen. Und zwar auf die neue GNTM-Folge der Edition nur für Männer. Bleiben Sie dran. Ich wünsche Ihnen viel Spaß und schöne Weihnachten. Bis morgen bei der Tagesschau.


2. Akt: Im Flughafenrestaurant

 Handelnde Personen:  

  • Lara – Ausgewanderte  
  • Shanti – Ihre Ehefrau  
  • Roboter-Bedienung  
  • Mara – Mutter  
  • Enes – Vater  

Lara, das ausgewanderte Kind von Mara und Enes, kommt zurück nach Deutschland. Sie bringt ihre Ehefrau Shanti mit. Sie treffen Laras Eltern am Flughafen vor einem Restaurant.

Lara: Hallo Mama, hallo Papa!

Alle umarmen sich einmal.

Mara: Hi, na? Schön, dass ihr da seid. Uns geht’s gut, und euch?

Shanti (deutet auf einen Tisch): Wollen wir was essen?

Sie setzen sich an den Tisch.

Roboter-Bedienung: Biep bap. Willkommen in unserem Restaurant. Was darf ich für Sie tun?

Enes: Wir hätten erstmal gerne vier Wasser.

Roboter-Bedienung: Vier Wasser, wird gespeichert. (geht davon)

Shanti: Eine Roboter-Bedienung? Das habe ich ja auch noch nicht gesehen.

Mara: Wieso seid ihr eigentlich nach Deutschland zurückgekommen?

Lara: Naja, es ist so, Shanti hat eine Krankheit, die nur in Deutschland geheilt werden kann.

Enes (erschrocken): Um Gottes Willen, hat sie…

Lara: Ja, sie hat Krebs.

Mara: Oh Gott, das tut uns so leid.

Shanti: Ist schon in Ordnung, es gibt ja jetzt ein Heilmittel. Das wurde ja auch schon getestet. Da bin ich sehr beruhigt.

Mara: Ja, zum Glück. Es hat sich so viel geändert hier in Deutschland.

Lara: Ach ja? Was hat sich denn geändert? Also die Roboter-Bedienung, klar.

Enes: Es sind überall mehr Roboter! Und… (wird vom Roboter unterbrochen)

Die Roboter-Bedienung bringt die vier Wasser und stellt sie auf den Tisch.

Roboter-Bedienung: Es freut mich, sie bedienen zu dürfen. Bitte bezahlen Sie am Ausgang.

Enes: Es gibt jetzt für fast jede Krankheit eine Heilung. Und das Teleportationsgadget!

Lara: Kann das einen denn wirklich teleportieren…?

Enes: Klar, ist super praktisch! Was glaubt ihr, wie wir hierher gekommen sind? Mit dem Auto, oder was?

Mara und Enes lachen laut.

Lara: Wow, ich hätte nie gedacht, dass sich Deutschland so krass entwickelt.

Die vier bestellen Essen und unterhalten sich noch eine Weile über die Neuerungen und Chancen, die diese bringen.


3. Akt: In der Schule

Valiry und Cosima betreten den Supermmarkt und haken sich gegenseitig ein.

 Handelnde Personen:  

  • Roboter-Lehrkraft  
  • Shannon – Schülerin  
  • Chantal – Schülerin  
  • Sven – Schüler  

Im Klassenzimmer. Zwei Schüler*innen haben den Kopf auf den Bänken liegen, eine Schülerin schaut gespannt die Klassenlehrerin, eine Roboter-Lehrkraft, an. Der Unterricht beginnt.

Roboter-Lehrkraft: Guten Tag, liebe Kinder. Heute lernen wir etwas über den Klimawandel. Weiß denn jemand, was der Klimawandel ist?

Shannon hebt schnippend ihren Arm.

Roboter-Lehrkraft: Shannon?

Shannon: Ja, der Klimawandel ist sehr, sehr wichtig für uns. Also, besser gesagt, wir müssen ihn stoppen! Sonst wird unsere Welt untergehen. Aber es gibt so viele Menschen, die nichts gegen ihn tun.

Roboter-Lehrkraft: Sehr interessant. Weiß denn noch jemand Anderes etwas darüber, außer Shannon?

Niemand meldet sich.

Roboter-Lehrkraft: Na gut. Shannon?

Shannon: Ja, also es gibt auch Sachen wie Demonstrationen, Fridays for Future. Ich bin ja selber etwas engagiert, aber ich finde, wir könnten alle noch viel engagierter sein!

Roboter-Lehrkraft: Das finde ich sehr gut.

Chantal (flüsternd zu ihrer Banknachbarin Shannon): Gehst du zu der Alpha-Demonstration?

Shannon: Psch, ich will das mitbekommen. Das ist wichtig.

Roboter-Lehrkraft: Wer weiß noch etwas zu dem Thema? Sven?

Sven: Klimawandel, so ein Quatsch. Die Erde ist eine Scheibe, alles ist gefaket!

Roboter-Lehrkraft: Wie kommst du denn darauf, Sven?

Sven (verschränkt die Arme): Weiß doch jeder, muss man nur mal recherchieren, im Internet.

Shannon (genervt, an Sven): Sven, sei doch leise, du weißt doch, dass das Bullshit ist.

Roboter-Lehrkraft: Können wir bitte wieder zum Thema kommen?

Wir spulen kurz vor zum Ende der Stunde.

Roboter-Lehrkraft: Das war die heutige Stunde. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Bis morgen. (schaltet sich aus)

Chantal: Endlich ist Donnerstag, drei Tage frei!

Shannon: Was machst du am Wochenende?

Sie besprechen ihre Wochenendpläne. Shannon will zu einer Demo in Berlin fahren, irgendwas mit Alpha, Chantal möchte einen Kurztrip nach Paris machen. Drei Tage reichen dafür locker!