Mit Tieren reden

Zeitreise-Berichte der Klasse 10b der Sekundarschule „Wladimir Komarow“ in Stendal (Workshop vom 14. bis 15. Dezember 2023)


Wir schreiben das Jahr 2045

Liebes Tagebuch, ich weiß, ich habe mich lange nicht gemeldet, aber bei dem vielen Hin und Her in letzter Zeit habe ich einfach kaum ein ruhige Minute gefunden. Jetzt aber möchte ich endlich mal wieder aufschreiben, was so alles passiert ist. 

Ich bin umgezogen und lebe jetzt mit vielen anderen Menschen in einer WG. Von denen gibt es mittlerweile sehr viele in der Stadt verteilt. Dort leben jung und alt miteinander zusammen und das funktioniert auch alles wirklich gut. Die ganzen WGs werden durch die „Wohngemeinschafts-Initiative“ gefördert und stärken den sozialen Zusammenhalt. Genauso wie die vielen neuen Sprachen, welche durch die „Neosprach“-Bewegung erfunden wurden. Wir können uns jetzt sogar mit Tieren verständigen! Ich kann jetzt hören, was mein Kater sagt, wenn er durch die Wohnung miaut.

Außerdem arbeiten viele Menschen, so wie ich, fast nur noch von zu Hause aus. Denn alles ist miteinander vernetzt und digitalisiert. Auch die Straßen sind voll von smarten Elektroautos und mittlerweile ist es sogar möglich, Gedanken automatisch aufzuzeichnen. Aber dadurch entstehen auch ein paar Probleme, denn manche Menschen haben Angst, dass dann unsere Denkfreiheit eingeschränkt werden könnte. Leider gibt es auch ein paar Verschwörungsdenker, die von „Gedankenmanipulation“ reden.

Ich bin aber zuversichtlich, dass wir mit diesen Herausforderungen gut zurechtkommen können. 


Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…

1. Akt: Wohnung

 Handelnde Personen:  

  • Katze 1  
  • Katze 2  
  • Besitzerin Lara  

Die Katzen laufen durch die Wohnung und sprechen miteinander in Tiersprache. Lara sitzt währenddessen gemütlich auf einem Stuhl und liest in einer Zeitung.  

Katze 1: Miau, miau…

Katze 2 (energisch): Miau, miau, miau, miau!

Katze 1 (lauter): Miaaau.

Katze 2 (empört):  Mrrrrr….

Katze 1: Miau.

Katze 2 (zuckt mit den Schultern): Miauuuu.

Katze 1: Miau. 

Katze 2: Miau, miau, miau, miau. 

Das Gespräch zwischen den zwei Katzen geht noch eine Weile so weiter, bis sich Lara in das Gespräch einschaltet. Sie schaut von ihrer Zeitung auf und spricht in Katzensprache. 

Lara: Miau, miau, miau. 

Katze 1 (etwas leiser und eingeschüchtert): Miau, miauuu… (dann auf einmal wieder sehr laut) Miau!

Lara schaut leicht genervt auf ihre Katzen und liest dann weiter in ihrer Zeitung. 


2. Akt: Auf der Straße

 Handelnde Personen:  

  • Verletzter Paul  
  • Passant Felix  
  • Reporter Tom  
  • Passantin Mia  

Paul fährt mit seinem Auto eine Straße entlang, bis es zu einem Unfall kommt. Das Auto stößt mit einer Laterne zusammen. Tom, der in seinem eigenen Auto den Unfall beobachtet hat, hält schnell an. Felix hat ebenfalls alles beobachtet und geht schnell zu dem Verletzten. 

Felix: Hallo? Hallo? Ist alles okay bei Ihnen? 

Tom (steigt sehr hektisch aus seinem Auto aus und greift sich seine Kamera): Ich muss das aufnehmen!

Felix (empört zu Tom): Ey!

Tom: Ich bin Reporter!

Felix startet währenddessen eine Wiederbelebungsmaßnahme bei Paul. Dieser wacht schnell wieder auf. 

Paul (schwach und leicht verwirrt): Mensch! Bin ich wieder am Leben? Ich war wohl kurz bewusstlos… War ich gestorben?

Felix: Ja.

Paul: Mensch, ich bedanke mich bei dir. (schüttelt Felix die Hand)

Tom hat in der Zwischenzeit seine Kamera auf das Geschehen gerichtet und wendet sich nun direkt an Paul.

Tom: Hallo, ich bin Reporter. Ich habe das hier gerade alles gesehen. Was sagen Sie dazu?

Paul: Ja, also ich bedanke mich erst einmal, dass Sie mich interviewen. Und sonst, also ich weiß nicht, ich…

Mia (unterbricht die Unterhaltung): Sie dürfen hier keine Interviews machen!

Tom: Doch. Ich habe dich Reporterfreiheit!

Paul: Also ich bin irgendwie wieder am Leben. Ich weiß nicht, wie er das gemacht hat. Mit einer Spritze oder so. Ich bin kurz gestorben, aber jetzt bin ich wieder am Leben. 

Tom: Na, das ist ja super. Was sagen Sie dazu? (dreht sich zu Felix)

Felix: Ja, also ich würde sagen, das war auf jeden Fall sehr großes Glück, dass ich gerade in der Nähe war, weil sonst wäre er vermutlich nie wieder ins Leben zurückgekehrt. 

Tom: Okay, ich bedanke mich bei euch. Auf Wiedersehen!

Paul: Danke sehr, wir sehen uns. 


3. Akt: Im Wohnzimmer einer WG

 Handelnde Personen:  

  • Gastgeber Leo  
  • Gast Clemens  
  • Gast Luis  
  • Nachbarin Svenja  

Leo steht im Hausflur seines Wohnhauses und spricht mit Clemens und Luis über die Planung der WG-Feier heute Abend. 

Leo: Hey. Kommt ihr heute vorbei?

Clemens: Ja, wir würden vorbeikommen.

Leo: Alles klar. 21 Uhr?

Clemens: Ja, würde gehen. Sollen wir noch was mitbringen?

Leo: Äh, Chips vielleicht und Bier. 

Luis: Ja, okay, machen wir. Und was noch? Vielleicht noch was Besonderes? Bratwurst oder so?

Leo: Ja, könnt ihr mitbringen, wenn ihr wollt.

Luis: Ja, gut machen wir. Bis dann, ciao ciao. 

Leo: Ciao ciao, bis gleich. (geht in seine Wohnung)

Ein paar Stunden vergehen, bis es 21 Uhr ist. Clemens und Luis klopfen an der Tür. Leo öffnet, sie begrüßen sich. 

Luis: Hallo, was geht? Alles gut bei dir?

Leo: Ja. Habt ihr alles mitgebracht?

Luis: Ja, klar. Wir haben hier alles in der Tüte. Alles drin hier.

Leo: Alles klar. 

Luis: Wir machen Party, oder? 

Leo: Ja, wir machen Party. 

Luis: Musik?

Laute Partymusik wird angemacht. Leo, Clemens und Luis tanzen, bis es an der Tür klopft. Svenja steht im Hausflur. 

Leo: Ja? 

Svenja: Könnt ihr bitte die Musik leiser machen?

Leo: Wir wollen Party machen. 

Svenja: Es ist aber Nachtruhe. 

Leo: Das steht aber im Gesetz! Wir haben absolute Partyfreiheit! 

Svenja geht genervt wieder nach Hause, während Leo, Clemens und Luis weiter tanzen. 

Redaktion: MG.