Ein Zeitreise-Bericht einer 11. Klasse des Kurfürst-Joachim-Friedrich-Gymnasiums in Wolmirstedt
(Workshop vom 22. bis 23. August 2024)
Wir schreiben das Jahr 2045 – ein Brief:
Vor 20 Jahren wäre es kühl gewesen. Vor 50 kalt. Wahrscheinlich hätte es geschneit. Es sind angenehme 20°C im Schatten.
Wenn der Kipppunkt einmal erreicht ist, geht es schnell. Der Meeresspiegel ist nun um 10 cm angestiegen, Korallenriffe haben sich auf 50% reduziert, das Volumen des Meeres ist durchschnittlich um 2/3 gesunken. Das 1,5 Grad-Ziel ist überschritten.
Trotzdem wird es besser. Ich bin Teil der IOC – International Organisation of Climate – und des African Projects. Beide verfolgen Projekte der weltweiten Nachhaltigkeit – ökologisch, ökonomisch und sozial. Das African Project hat in den letzten 5 Jahren bereits über 500 neue Wassersysteme in Afrika angelegt. Ich beteilige mich als Forscherin von Europa aus, obwohl ich bereits zwei Mal vor Ort gewesen bin. Was nicht nötig gewesen wäre, es war mir einfach wichtig. Dank der enorm vorausschreitenden Digitalisierung bereitet es keinerlei Probleme von zuhause zu arbeiten.
Zuhause. Hier ist es nicht mehr wie früher. Du hättest es gehasst. Die meisten Menschen lieben es. Du wolltest immer, dass die Menschen runterfahren. Sich nicht mehr auf ihre Herrscherrolle stützen, in ihrer Überheblichkeit und ihrem Größenwahn. Wenn du davon gesprochen hast, lag so viel Abscheu in deiner Stimme. Das ständige Fortschrittsdenken hat dich so sehr genervt.
Sie haben nicht aufgehört. Es gibt kaum noch nachwachsende Ressourcen. Selbst um die nachwachsenden müssen Organisationen wie IOC sich kümmern. Wir haben durch ganz Afrika einen riesigen Grünstreifen gepflanzt. Das ist gut, denke ich.
Die Industrie fährt trotzdem nicht herunter. CO2 wird immer noch in Massen ausgestoßen, auch wenn es so viele Klimaprojekte gibt. Und es hat auch seine Vorteile. Die Industrie erlaubt es uns, mehr zu forschen, nachhaltiger Städte zu bauen und auch die Armut wird durch enge Zusammenarbeit – wie beispielsweise mit dem African Project – eingegrenzt, so gut es geht. Sogar der ÖPNV funktioniert jetzt reibungslos.
Ich glaube, wir sind auf dem richtigen Weg. Es ist noch nicht perfekt, aber wir haben den ersten Grundstein gelegt. Nicht so, wie du es dir gewünscht hättest – du wärst sicherlich enttäuscht. Aber du bist nicht mehr da. Du bist genau dem erlegen, was du so sehr verurteilt hattest. Der Gier der Menschen. Dein Tod hätte mir die Augen öffnen müssen. Du hättest es dir gewünscht.
Die folgende Szene zeigt einen Einblick in diese Zukunft…
Das „African Project“, welches sich mit der Wasserverteilung und der Bepflanzung beschäftigt, ist in Planung…
1. Akt: Im Labor
Zwei WissenschaftlerInnen sind dabei, die letzten Formeln auszurechnen und sich für die Reise nach Afrika bereit zu machen.
2. Akt: In Afrika
Nach einer langen Reise sind sie angekommen. Sie beginnen mit der Verteilung von Sprengsätzen, um einen Graben zu sprengen, der quer durch Afrika verläuft, um die zukünftigen Bäume mit Wasser zu versorgen.
Als sie fertig sind, erfolgt die Sprengung.
Bumm!!!
Der Graben steht und Prof. Alfredo und Prof. Dr. Dr. med. Wurst sind bereit, die Wasserventile aufzudrehen und den Graben mit Wasser zu fluten.
Das Wasser wird aufgedreht, ein Fluss entsteht.
Nun gibt Prof. Alfredo seinen „Prof.“ – Titel ab und wird zu Bauer Alfredo, der fortan in Afrika lebt und das Land um den Graben bewirtschaftet.
Bauer Alfredo fährt mit seinem Traktor den Graben entlang. (heitere Musik wird eingeblendet)
Prof. Dr. Dr. med. Wurst ist fortan damit beschäftigt, Bäume zu pflanzen und den grünen Streifen ins Leben zu rufen.
Redaktion: LV/nrw