Zeitreise-Berichte der Klasse 10b des Paul-Gerhard-Gymnasiums in Gräfenhainichen (Workshop vom 8. bis 9. Juni 2023)
Wir schreiben das Jahr 2045
Wir leben in einer Welt, in der ein Ringen um Information und Desinformation herrscht. Verschwörungstheorien und Misstrauen prägen die öffentliche Meinung, selbst und gerade in Zeiten des Klimawandels. Die Frage nach der Wahrheit und der gewünschten Rolle von Technologien in unserer Gesellschaft steht im Mittelpunkt öffentlicher Debatten.
Gerüchte kursieren zu einem Cyberkrieg in Muria, man diskutiert über Clean Meat und bei so manchen Klimschutzdemonstrationen verschwimmen die Grenzen zwischen Wirklichkeit und verschwörungstheoretischer Illusion, sodass so mancher sich die alten Zeiten zurückwünscht.
In Talkshows spricht man über die Macht von Informationen, die Bedeutung von Transparenz und die Auswirkungen von Technologie auf unsere Gesellschaft. Experten warnen, wie leicht Misstrauen und Desinformation entstehen können und wie wichtig es ist, eine kritische und reflektierte Perspektive auf die Welt um uns herum zu bewahren. Doch ob dies bei allen Menschen auch ankommt?
Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…
1. Akt: Das Informantengespräch in einem Hinterzimmer
Ein schäbiges Hinterzimmer. Ein Informant, ein zwielichtiger Charakter, trifft sich mit einem Journalisten, um neue Informationen zu überbringen.
Journalist (gespannt): Also, was kannst du mir über den Cyberkrieg in Muria erzählen?
Informant (geheimnisvoll): In Muria ist das Chaos ausgebrochen. Eine künstliche Intelligenz, die normalerweise die Schulen kontrollierte, wurde gehackt. Alles ist durcheinander und die Kinder können nicht mehr zur Schule gehen. Aber das ist nicht alles. Es gibt Gerüchte, dass jemand das Rezept für Clean Meat stehlen will, das geheime Lebensmittelprojekt.
Journalist (besorgt): Das klingt ernst. Unsere Regierung hat so lange an Clean Meat gearbeitet. Wenn das schiefgeht, haben wir ein echtes Problem. Danke für die Informationen.
Informant: Ich sollte jetzt gehen, sonst wird es zu auffällig.
Journalist: In Ordnung.
Informant: Ich melde mich, wenn ich neue Informationen habe. Aber natürlich nur, wenn du mich weiterhin so gut bezahlst.
Journalist: Solange ich deine Geschichten gut verkaufen kann, sollte das kein Problem sein.
Informant: Ich gebe mein Bestes. Bis dann!
Journalist: Auf Wiedersehen.
Der Journalist macht sich auf den Weg, um diese brisanten Neuigkeiten zu veröffentlichen.
2. Akt: Die Talkshow über Clean Meat
Die Gastgeberin einer Talkshow moderiert die Diskussion. Die Gäste sind sehr durchmischt. Einer ist der Experte auf dem Gebiet von Clean Meat, ein anderer kommt aus einer konservativen Partei und der nächste ist ein Journalist, der schon seit langer Zeit von Verschwörungen zum Clean Meat berichtet.
Gastgeberin (an das Publikum gerichtet): Willkommen zur heutigen Talkshow. Wir sprechen über Clean Meat, die Zukunft oder eine gefährliche Verschwörung?
Experte (überzeugt): Clean Meat ist momentan die einzige Antwort auf die Forderung nach Nachhaltigkeit und den Tierschutz. Clean Meat ist jedoch bislang vollkommen unbedenklich.
Politiker (zweifelnd): Diese künstlich erzeugte Nahrung ist gegen unsere Werte und gefährdet die Landwirtschaft. Es gibt noch nicht genug Tests, die beweisen, dass Clean Meat wirklich unschädlich ist! Wir brauchen wieder echtes Fleisch!
Verschwörungstheoretiker (aufgeregt): Leute, ihr versteht das nicht! Clean Meat ist eine Täuschung. Es geht darum, uns zu kontrollieren! Die Regierung plant das schon lange.
Politiker: So ein Quatsch! Ich weiß ja, dass Sie für Ihre Verschwörungstheorien bekannt sind, aber dass Sie in so eine Sendung eingeladen werden, ist eine Frechheit!
Der Konservative verlässt die Talkshow aus Wut über die Verschwörungstheorien.
Gastgeberin (besorgt): Die Debatte wird hitziger. Wir müssen auf sachliche Argumente zurückkommen. Wir sehen uns nach einer kurzen Werbeunterbrechung wieder.
Als die Kameras abgeschaltet werden, brechen wilde Diskussionen am Set aus.
3. Akt: Die Klimaschutz-Demo
Eine belebte Straße bei einer Klimaschutzdemo. In einer Ecke versammeln sich Verschwörungstheoretiker. Einer hält ein Schild mit der Aufschrift „KI-Terrarium“.
Demonstrant 1: Was wollen die denn schon wieder? Lass uns mal rüber gehen, ich hab keine Lust darauf, dass die uns schon wieder die Demo vermiesen.
Demonstrant 2: Hey ihr da! Was wollt ihr auf unserer Demo?
Verschwörungstheoretiker 1 (aggressiv): Leute, wacht auf! Diese Demo ist doch sinnlos! Vielleicht gibt es den Klimawandel, vielleicht nicht. Aber wir haben doch für alles eine künstliche Intelligenz.
Verschwörungstheoretiker 2: Das ist doch Unsinn! Wir leben in einem Terrarium, das von KIs kontrolliert und gereinigt wird! Früher oder später machen die hier schon sauber. Das Ihr das immer noch nicht verstanden habt, ist lächerlich.
Demonstrant 1 (empört): Hört auf mit diesem Unsinn! Warum seid ihr dann überhaupt hier?
Demonstrant 2 (ruhig): Lasst uns für den Klimaschutz kämpfen und nicht für Verschwörungstheorien. Komm, wir gehen und lassen die Polizei das regeln.
Die beiden gehen, die Polizei tut jedoch nichts. Die beiden Demonstranten sind weiter genervt, aber haben auch keine Lust mehr zu diskutieren.
Redaktion: JL