Zeitreise-Berichte der Klasse 10a des Johann-Gottfried-Herder Gymnasiums in Merseburg (Workshop vom 31. Januar bis 01. Februar 2024)
Wir schreiben das Jahr 2045
Es war ein ganz normaler Tag wie immer. Es gab fliegende Autos, die über mir flogen. Die Umwelt und die Tiere wurden sehr geschützt. Doch plötzlich traf ich auf viele Demonstranten. Als ich nach oben schaute, sah ich große und riesige Kameras und Politiker, die mich sehr schlimm überwachten. Doch zum Glück war das nur ein Traum. Aber so schlimm war es nicht, denn es gab auch sehr viele positive Dinge.
Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…
1. Akt: Stadtpark
Sandra steht in ihrer Wohnung und ruft ihre Freundin Maja an.
Maja: Ja?
Sandra: Hi. Sag mal, hast du spontan Zeit? Ich habe gehört, im Park soll heute eine Demo sein. Wollen wir da mal hinschauen?
Maja: Ja, dafür hätte ich Zeit.
Sandra: Ja, wollen wir da jetzt gleich? Weil ich muss nachher noch wohin.
Maja: Ja.
Sandra: Also, ich würde jetzt gleich los machen. Ich denke mal, in 10 Minuten bin ich da ungefähr.
Maja: Achso. Fährst du noch Verbrennerauto?
Sandra: Ja, schon. Also das ist ja schon sehr teuer geworden. Ich konnte mir noch kein neues Auto leisten. Deswegen muss ich noch Verbrenner fahren leider. (zuckt traurig mit den Schultern)
Maja: Jaja. Bis gleich.
Sandra: Bis gleich.
Beide legen auf und machen sich auf den Weg in den Park.
Sandra: Hallo.
Maja: Hi. Na, wie geht’s dir?
Sandra: Gut und dir?
Maja: Mir auch.
Sandra: Hast du gehört, dieses Heilmittel für Krebs soll anscheinend echt Wunder bewirken. Wir probieren das jetzt gerade bei jemandem aus der Familie aus und das klappt echt gut.
Maja: Wir hatten das auch überlegt, ja. Aber eine meiner Freunde meinte zu mir, dass er es sich überlegt, weil er arbeitet auch in der Nähe dort, aber er ist sich noch nicht sicher. Weil es ist wie gesagt sehr teuer.
Sandra: Ja, es ist sehr teuer. Deswegen fahre ich ja auch noch Verbrenner.
Maja: Mit den neuen Regelungen und alles… Das ist schon krass.
Sandra: Ja, aber was ich auch krass finde, also dieses Recycling, da gibt es ja ganz viele Firmen, diese Müllinseln auf dem Meer, da sind ja auch ganz viele schon beseitigt worden.
Maja: Ja.
Sandra: Aber es ist halt wirklich alles teurer geworden. Aber es gibt auch einiges Positives. Also hast du gehört, der Pfand wurde verdoppelt.
Maja: Hm, habe ich auch gehört. Das musst du aber trotzdem auch alles bezahlen wieder.
Sandra: Ja, schon. Also, es ist schon teurer geworden.
Maja: Wo wir gerade von bezahlen sprechen. Ich habe tatsächlich ein bisschen Hunger.
Sandra: Da drüben ist ein Café. Wollen wir da gleich hin?
Maja: Ja.
Sandra: Okay, gut.
Die zwei laufen in Richtung Café.
2. Akt: Café
Im Café angekommen, setzen die beiden sich an einen gemütlichen Tisch.
Maja: Das ist schon wirklich… (senkt traurig den Kopf) Alles teurer.
Sandra: Ja und es ist auch, also du hast ja gar keine richtige Meinungsfreiheit mehr, weil du wirst immer überwacht. Überall sind diese Kameras.
Maja: Ja, du musst wirklich alles ganz leise sagen. (duckt sich ein wenig)
Sandra: Du musst richtig aufpassen, was du sagst. Das ist so schlimm.
Von einem anderen Tisch aus, kommen zwei Männer mit großer Sonnenbrille auf Maja und Sandra zu.
Agent 1: Hallo? Über was reden Sie denn?
Maja und Sandra (zeitgleich): Nichts.
Agent 2: Also, wir haben da aber was gehört.
Agent 1: Ja, das denke ich auch. Können wir mal bitte Ihre Ausweise sehen?
Maja: Ähm, ich weiß gar nicht… (kramt in ihrer Tasche)
Sandra: Ah ja, hier. (reicht den Agenten ihren Ausweis)
Agent 1: Hm. Naja, also Sie kriegen jetzt erst einmal einen Punkt im System.
Sandra (entsetzt): Einen Punkt?!
Agent 1: Ja, einen Punkt.
Sandra: Und für was?
Agent 1: Naja, Sie diskriminieren hier den Staat. Sie können froh sein. Sie sind total in Sicherheit, keine Bombeneinschläge mehr, nirgends Krieg. Kein Land befeindet sich. Sie können so froh sein.
Agent 2 (untersucht währenddessen intensiv die Ausweise): Sehe ich da etwa noch die Nachnamen auf dem Ausweis?
Maja: Ja.
Sandra: Ja, das sind noch die alten.
Agent 2: Das müssen Sie aber mal erneuern.
Maja: Gut. Wir denken dran.
Agent 1: Na gut, Sie bekommen jetzt erst einmal den Punkt.
Agent 2: Obwohl, Sie kriegen gleich noch einen zweiten.
Sandra: Für was?
Agent 2: Ich habe gesehen, Sie sind mit einem Verbrenner hierhergekommen.
Sandra: Aber ist sehr teuer alles.
Agent 2: Das ist egal. (Sandra schaut verzweifelt) Sie kaufen sich jetzt aber ein neues Auto, ne?
Sandra: Ich probiere es.
Agent 1: Gut, na dann. Sie hören noch einmal von uns.
Agent 2: Wir behalten Sie im Auge. Tschüss.
Sandra: Wiedersehen.
Die zwei Agenten entfernen sich von Maja und Sandra.
Maja: Schnell raus hier.
Sandra: Ja. Wird höchste Zeit.
Die zwei verlassen das Café und gehen wieder in den Stadtpark.
3. Akt: Stadtpark
Sandra: Zwei Punkte für nichts!
Maja: Das ist doch unfassbar. Aber ganz ehrlich, das ist so schlimm.
Sandra: Und dann noch sich beschweren über die alten Ausweise.
Maja und Sandra treffen zufällig auf die zwei Freundinnen Tina und Linda,
die das Gespräch ein wenig mitgehört haben.
Tina: Über was regen Sie sich denn so auf?
Sandra: Ja, wir haben jetzt zwei Punkte bekommen. Für nichts.
Linda: Was?
Sandra: Dafür, dass wir uns aufgeregt haben.
Linda: Das geht ja gar nicht.
Sandra: Gehen Sie auf die Demo mit den Schildern?
Tina: Ja, wollen Sie mit?
Sandra: Ja.
Maja: Ja, gerne.
Linda: Sollen sie uns doch beobachten.
Maja: Ja, wir müssen was machen.
Sandra: Das geht echt gar nicht. Das ist da hinten, glaube ich.
Linda: Ja, okay.
Gemeinsam gehen die vier zu der Menschenmenge, die sich am anderen Ende des Parks versammelt hat und demonstrieren für Meinungsfreiheit und Privatsphäre.