Volkspiraten

Zeitreise-Berichte der Klasse 9a des Gymnasium Jessen (Workshop vom 13.06. bis 14.06.2024)


Wir schreiben das Jahr 2045

Liebes Tagebuch,

die Partei „Die wilden Piraten“ sind an der Macht. In Piratenien ist nichts so, wie es scheint. Alle sind von der Technik geblendet und gefangen in einer Matrix. Die Wahlen werden per Tablet durchgeführt und eine KI schlägt den Wählern nach Auswertung ihrer Interessen die beste Partei vor. Doch KI hilft auch den Parteien bei der Zusammenstellung ihres Wahlprogramms. In der Schule vermitteln hochtechnische VR-Geräte den Unterrichtsstoff und Informationen aus aller Welt, was das Lernen erleichtert. Dadurch wird Bildung nicht nur interessanter, sondern auch abwechslungsreicher für die Kinder, was zu höheren Leistungen der Kinder führt.

Autos fahren durch den technologischen Fortschritt nur noch noch autonom. Die wilden Piraten haben dafür gesorgt, dass jeder Mensch in Piratenien über ein solches Auto verfügt, weshalb keine Unfälle mehr passieren. Die Menschen glauben an den technologischen Fortschritt und sehen optimistisch in die Zukunft.


Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…

1. Akt: In der Schule

 Handelnde Personen:  

  • Lehrerin  
  • Gerhard – ein Schüler  
  • Horst – ein Schüler  

Die Schülerinnen und Schüler warten auf den Beginn des Unterrichts. Die Lehrerin betritt den Raum. 

Lehrerin: Liebe Klasse, bitte setzt alle eure VR-Brillen auf. 

Die Schülerinnen und Schüler setzen ihre VR- Brillen auf. 

Lehrerin: Und jetzt öffnet bitte das Mathematik-Tutorial. Ich habe euch einige Aufgaben bestellt. 

Die Lehrerin schlägt ein Buch auf und liest, während die Schülerinnen und Schüler sich an die Aufgaben machen. 

Gerhard: Die Brillen laufen heute verdammt langsam. 

Horst: Man, diese Aufgaben sehen echt verrückt aus. 

Gerhard: Wie sollen wir denn bei Aufgabe 2 den Umfang berechnen?

Lehrerin: Einfach das Internet fragen. Ich bin nur hier, um sicherzustellen, dass ihr keinen Unsinn anstellt. 

Horst: Ich bin fertig. 

Gerhard: Ich auch. Was jetzt?

Lehrerin: Dann seid ihr in die Pause entlassen. 


2. Akt: Auf der Straße

 Handelnde Personen:  

  • Reporter  
  • Obdachloser – Bewohner eines Slums  

Bernd, Dieter und Laura laufen nebeneinander auf der Straße entlang und sind in ihre Smartphones vertieft. 

Bernd: Hey, ich habe gerade eine Wahlbenachrichtigung bekommen. 

Dieter: Ich auch.

Laura: Mir wird die DwP vorgeschlagen. 

Bernd: Mir auch.

Dieter: Und mir!

Laura: Weshalb kriegen wir alle dieselbe Partei vorgeschlagen?

Dieter: Sehr komisch, zumal diese Partei auch gerade an der Macht ist. 

Bernd: Mir werden auch noch andere Parteien vorgeschlagen. 

Laura: Wisst ihr was? Ich werde dieses Jahr einfach mal nicht auf meine KI hören.

Dieter: Ist das dein Ernst?

Bernd: Ganz schön mutig. Ich würde mich das nicht trauen. 

Laura: Was soll schon passieren. Es ist ja nicht so, dass die KI allwissend wäre. 

Die drei schauen sich für einen Moment an und brechen dann in schallendes Gelächter aus.


3. Akt: In der Artztpraxis

 Handelnde Personen:  

  • Uwe – der Vater  
  • Aurelie – die Mutter  
  • Hartmut – der Sohn  

Uwe und Aurelie sitzen mit ihrem Kind Hartmut am Tisch. 

Aurelie: Ich habe heute der KI vorgeschlagen, einen Braten zu machen. Was haltet ihr davon? 

Uwe: Ja, das hatten wir schon lange nicht mehr. Da freue ich mich drauf. 

Aurelie: Wie war euer Tag?

Uwe: Ich hatte eine Kundin, die sich die Lippen aufspritzen lassen wollte. Eine Standardprozedur, bei der ich eigentlich nicht mal mehr anwesend sein muss. Ein Roboter kümmert sich um alles. 

Hartmut: Ich musste Mathematikaufgaben lösen aber die VR-Brillen waren extrem langsam. Zwei Mitschüler haben bei der Lösung geschummelt und KI genutzt. Das finde ich doff. Man sollte schon selbst auf die Lösungen kommen.

Aurelie: Wie findest du denn die neuen VR-Brillen?

Hartmut: Naja, die sind schon cool. Aber manchmal tun mir die Augen weh. Die Vorteile überwiegen aber. 

Aurelie: Mein Tag war eigentlich wie immer. Nur eine komische Sache ist mir passiert. Auf dem Nachhauseweg habe ich mitbekommen, wie sich drei Fußgänger darüber unterhielten, dass sie alle dieselbe Wahlempfehlung von der KI bekommen haben. Nämlich die DwP. Die wurde mir auch vorgeschlagen! Das ist schon merkwürdig. Und stellt euch vor: Die eine hat eine andere Partei gewählt, als ihr die KI empfohlen hat!

Uwe: Das ist ja ein Ding. 

Hartmut: Wahnsinn! Gab es sowas schon mal?

Die Roboter-Haushaltshilfe bringt den Braten. 

Aurelie: Na dann, meine Lieben. Lasst es euch schmecken.