Wir wünschen uns

Zukunfts-Vision einer 8. Klasse der Saaleschule für Halle (Workshop 19.-20. Juni 2023)


Was wünschen wir uns für das Jahr 2045?

Wir wünschen uns für die Zukunft eine gute Umwelt und gesunde Natur.

Ganz wichtig ist uns eine gute Gesundheit.

Familie finden wir auch wichtig.

Geld ist immer wichtig.

Wir würden uns noch wünschen, dass Krebs besser heilbar ist.

Und Pakete werden uns von Robotern geliefert, die wie Schmetterlinge aussehen.


Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…

1. Akt: Im Wahllokal

 Handelnde Personen:  

  • Alvar – Wähler  
  • Elva – Wählerin  
  • Bjarki – Wähler  
  • Lilja – Freundin von Bjarki, am Telefon  

Im Wahllokal unterhalten sich ein paar wartende Leute.

Alvar (zu Elva): Wusstest du, dass man heute statt einen Menschen, eine KI zum Bürgermeister wählen kann?

Elva: Ja, ich habe das gehört, und ich finde das so viel besser, weil KIs einfach so viel zuverlässiger sind.

Alvar (nickt zustimmend): Ja, ich denke auch, dass sie für mehr Gerechtigkeit sorgen können. Menschen sind als Politiker einfach nicht so gut. Sie können nie ganz fair zu allen sein.

Elva: Genau, finde ich auch. Lass uns jetzt wählen!

Die beiden gehen in die Wahlkabine.

Bjarki steht auch in der Schlange und ruft seine Freundin Lilja an.

Lilja (geht ans Telefon): Hallo?

Bjarki: Hi! Ich bin’s, Bjarki.

Lilja: Na, was geht?

Bjarki: Hast du schon gehört? Man kann jetzt auch KI, oder wie die Dinger heißen, wählen.

Lilja (abfällig): Unnötig!

Bjarki: Was wählst du denn?

Lilja: Na, einen Menschen. Wie in den guten alten Zeiten.

Bjarki: Ja, diesen KIs, denen kannst du auch nicht vertrauen.

Lilja: Ja, die übernehmen bald noch die Herrschaft über uns Menschen.

Bjarki: Genau, die wollen uns doch alle ausrotten!

Lilja: Du, ne, ich habe grad keine Zeit mehr, wähl mal für mich mit, okay?

Bjarki (lacht): Haha, okay, mach ich. Tschüss! (legt auf)

Bjarki geht auch in die Wahlkabine.

Alle drei Wählenden werfen ihre Zettel in die Wahlurne.

Wahlhelferin (immer, wenn jemand einen Wahlzettel einwirft) Danke, danke…

Am Abend werden die Stimmen ausgezählt. Das Ende der Auszählung ist fast erreicht.

Wahlleiterin (faltet nacheinander Stimmzettel auseinander): Okay, also. Diese Stimme ist für den Menschen.

Die Wahlhelferin macht auf einer Liste einen Strich.

Wahlleiterin (faltet weiter Stimmzettel auf): Eine Stimme für die KI. Und der letzte Zettel ist… für die KI!

Die Wahlhelferin reicht ihr die Listen.

Wahlleiterin (feierlich): Damit ist unser neuer Bürgermeister eine KI!

Alle Anwesenden klatschen. Der Bürgermeister ist tatsächlich eine KI!


2. Akt: Zuhause

 Handelnde Personen:  

  • Svana – Mutter  
  • Skadi – Tochter  
  • Jarle – Sohn  
  • Roboter  

Mutter Svana sitzt am Frühstückstisch und trinkt Kaffee. Da kommt ihre Haushaltshilfe, ein Roboter, herein.

Roboter: Guten Morgen, Madam.

Svana (blickt nur kurz von ihrem Kaffee auf): Guten Morgen, einmal bitte die Kinder aufwecken.

Roboter: Sehr wohl, Madam.

Der Roboter geht ins Kinderzimmer. Dort schlafen Skadi und Jarle noch.

Roboter: Liebe Kinder, bitte aufstehen. (ruft jetzt sehr laut:) Biep, biep, biep, biep, biep!

Die Kinder schrecken aus dem Schlaf und stehen schnell auf.

Roboter: Ein bisschen schneller, bitte.

Er treibt die Kinder vor sich her zum Frühstückstisch. Sie setzen sich zu ihrer Mutter.

Roboter: Liebe Kinder, euer Frühstück. Es gibt heute Müsli.

Jarle will das Schokomüsli nicht abgeben. Skadi beschwert sich laut.

Skadi: Ey, ich will auch! Gib! Gib! Gib!

Roboter (an Jarle): Bitte teile mit deiner Schwester.

Jarle: Na gut. (gibt Skadi etwas ab)

Svana (an den Roboter): Danke für das Essen. Bitte bring jetzt die Kinder zum Kindergarten.

Roboter: Sehr wohl. (zu den Kindern) Kommt, Kinder, auf zum Auto. (geht voran)

Sie setzen sich ins Auto, das fährt los und sofort fangen Jarle und Skadi an, sich zu kabbeln

Roboter: Ihr sollt doch nicht streiten. Was machst du da? (geht dazwischen)

Beide Kinder schmollen den Rest der Fahrt.

Roboter (verabschiedet die Kinder): Viel Spaß im Kindergarten.

Die Kinder steigen aus und gehen zum Kindergarten. Der Roboter fährt wieder nach Hause, im Haushalt helfen.


3. Akt: Bei der Ärztin

 Handelnde Personen:  

  • Svana – Ärztin  
  • Patient  

Ein Mann kommt zur Praxis von Ärztin Svana und schaut ganz unglücklich.

Svana: Guten Tag, der Herr.

Patient (weinerlich): Hallohohooo…

Svana: Was tut Ihnen denn weh?

Patient: Alles.

Svana (belustigt) Alles? Naja, um herauszufinden, was genau Ihnen fehlt, haben wir hier diese Maschine.

Sie zeigt auf eine Maschine, die an der Wand hängt.

Svana: Stellen Sie sich bitte hier hin. Sie müssen nun einmal bis Zehn zählen, dann sagt Ihnen die Maschine, was das Problem ist.

Patient (schnell): Eins, zwei, drei, 4,5,6,7,8,9,10!

Svana: Oh, läuft schlecht auf der Arbeit, was? (lacht) Nein, Spaß, Sie haben einen gebrochenen Arm.

Der Patient lacht nicht.

Svana (wieder professionell): Hier, Sie bekommen einmal die Superheilsalbe und einen Verband.

Maschine: Zzzzzt.

Der Patient hat auf einmal einen Verband um den Arm und guckt erstaunt.

Svana: Das war es schon, Sie können nach Hause gehen. Auf Wiedersehen.

Patient (etwas verdutzt): Vielen Dank!

Er geht davon und es tut ihm schon gar nichts mehr weh!


3. Akt: Waldausflug

 Handelnde Personen:  

  • Svana – Mutter  
  • Skadi – Tochter  
  • Jarle – Sohn  
  • Roboter  

Svana ist von der Arbeit wieder zuhause angekommen. Sie nimmt den Mantel ab und ruft den Roboter.

Svana: Roboter, bitte einmal die Kinder abholen. Ich möchte heute mit den Kindern in den Wald gehen.

Roboter: Sehr wohl, Madam.

Er fährt sofort los und holt die Kinder ab:

Roboter: Hallo Kinder, es ist Zeit für die Heimfahrt. Steigt ein.

Die Kinder steigen ein und schon sind alle wieder zuhause.

Roboter (zu Svana): Madam, hier sind die Kinder.

Svana: Super, dann kümmer dich doch bitte um den Haushalt.

Roboter: Sehr wohl, ich werde abwaschen.

Svana: Danke, das ist lieb. (zu den Kindern): Kinder, was haltet ihr denn davon, wenn wir in den Wald gehen? Wir waren so lange nicht mehr in der Natur.

Großes Achselzucken.

Svana: Okay, let’s go!

Im Wald schauen sich alle begeistert um.

Etwas flattert um die Kinder herum.

Skadi (erfreut): Oh, ein Schmetterling!

Svana: Ja, aber wisst ihr, Kinder. Das ist kein echter Schmetterling. Dieser Schmetterling bringt uns die Pakete. Das hier hingegen…

Sie beugt sich zu einer Blume, auf der ein Schmetterling sitzt.

Svana: Das hier ist ein echter Schmetterling. Und das Problem an der ganzen Sache ist, dass die echten Schmetterlinge leider denken, dass die Roboter-Schmetterlinge echte Schmetterlinge sind. Deshalb finden sie immer weniger Partner.

Jarle: Ooooh, wie traurig.

Svana: Ja, alles Gute hat auch etwas Schlechtes. Naja. Aber gut, wir müssen jetzt auch wieder nach Hause.

Skadi und Jarle: Oooooch wirklich?

Svana: Na gut, noch eine halbe Stunde.

Sie schauen sich noch etwas im Wald um und freuen sich über die – größtenteils – gesunde Natur.