Zuhause gefangen

Zeitreise-Berichte der Klasse 10c des Johann-Gottfried-Herder Gymnasiums in Merseburg (Workshop vom 31. Januar bis 01. Februar 2024)


Wir schreiben das Jahr 2045

Liebes Tagebuch,

in den letzten Jahren ist wirklich ganz schön viel passiert. Die Welt hat sich sehr verändert – und das nicht wirklich in eine positive Richtung.

2045 ist die Welt in vielen Dingen ein trauriger Ort. Es gibt sehr viel Luftverschmutzung, sodass die Menschen jeden Tag mit Masken rumlaufen müssen. Außerdem gibt es aufgrund der starken Abholzung kaum noch Bäume und Wälder, was dazu geführt hat, dass sehr viele Pflanzen- und auch Tierarten ausgestorben sind. Es gibt kaum noch Grün in der Landschaft. Was man dafür aber leider sehr viel sieht, ist die weit verbreitete Armut. Es gibt 2045 kaum noch Arbeit und keine Landwirtschaft mehr.

Einige Menschen sagen aber trotzdem, dass es ihnen gut, manche sogar, dass es ihnen besser geht. In der Kommunikation hat sich nämlich zum Beispiel auch Positives getan. Das läuft jetzt alles viel digitalisierter. Man kann Hologramme nutzen und die Gesellschaft kann so viel besser und einfacher kommunizieren. Diese ganzen neuen Technologien haben aber auch zu einem starken Wettbewerb unter den Marken und Firmen geführt. Da geht es ganz schön schnell her. 


Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…

1. Akt: Während des Fernunterrichts

 Handelnde Personen:  

  • Mutter Farida  
  • Kind Maria  
  • Kind Nadija  
  • Kind Finn  
  • Lehrerin Valerie  

Nadija, Maria und Finn spielen laut in ihrem Zimmer. Mutter Farida ist der Lärm eindeutig zu laut. 

Farida: Hey, Kinder. Könnt ihr mal aufhören damit? Hallo Kind, steh auf! 

Finn: Wir spielen doch nur. 

Farida: Aber was macht ihr? Was habt ihr? 

Maria: Alles gut, Mama. Habe wir heute nicht Unterricht? 

Farida: Warte mal, stimmt das ist ja heute. Na dann, hinsetzen. Ganz schnell hinsetzen.

Die drei Geschwister setzen sich an einen Tisch. Die Lehrerin wird über ein Hologramm zugeschalten und spricht zu den Kindern.

Maria, Nadija, Finn (gleichzeitig): Hallo, Frau Lehrerin. 

Valerie: Hallo, meine Schüler. Heute machen wir etwas Mathe. Auf jeden Fall habe ich erstmal eine Frage an euch: Was sind drei brennende Erden plus zwei brennende Erden? (Finn meldet sich) Ja?

Finn: Sieben. 

Nadija: Nein, Dummkopf. Fünf. 

Finn: Mama!

Maria: Frau Lehrerin, wir müssen leider kurz unterbrechen, weil der Präsident eine Eilmeldung hat. 

Valerie: Das ist kein Problem. 

Nadija (flüstert zu Finn): Ey, kein Unterricht heute!        

Farida: Kinder, benehmt euch. 


2. Akt: Rede des Präsidenten 

 Handelnde Personen:  

  • Präsident Mirko  
  • Mutter Farida  
  • Kind Nadija  

Farida startet ein weiteres Hologramm, über welches die Familie von zu Hause aus die Ansprache des Präsidenten verfolgen kann – als wären sie live vor Ort. 

Mirko: Sehr geehrte Bürger und Bürgerinnen. Aufgrund der schweren aktuellen Umweltkatastrophe bitte ich Sie um Geduld und Verständnis, weshalb sämtliche Drohnen heute ein bis zwei Stunden Verspätung haben. Ich bitte Sie daher um Verständnis. 

Nadija: Mama, wann dürfen wir eigentlich mal wieder rausgehen?

Farida: Ihr wisst doch, aufgrund der Situation außerhalb unseres Hauses können wir nicht raus.

Nadija: Wie war das denn so, als du noch rausgehen durftest? 

Farida: Damals war die Welt viel schöner. Wir durften raus. 


3. Akt: Am Esstisch

 Handelnde Personen:  

  • Drohne  
  • Mutter Farida  
  • Vater Lukas  
  • Kind Maria  
  • Kind Nadija  
  • Kind Finn  

Die Kinder spielen und toben wieder lautstark in der Wohnung. Mutter Farida ist sichtlich genervt. 

Farida (mit bösem Blick): Kinder! (nun direkt zu Finn) Setz dich hin!

Finn: Ich wollte doch nur spielen!

Farida: Hallo! Entschuldige dich bei deiner Schwester. 

Finn: Warum immer ich?

Farida: Steh auf, wir müssen los.  

Finn: Nein Mama, das ist so uncool.

Nadija: Mama!

Farida: In die Ecke! Steh auf, in die Ecke auf einem Bein. 

Nadija: Mama, ich verstehe ihn aber. 

Farida: Warum? 

Nadija: Wir müssen den ganzen Tag aufeinander hocken und rumsitzen. 

Farida: Ihr seid doch aber Geschwister. 

Nadija: Ja, aber das ist nervig. Wir können nicht rausgehen. 

Farida: Entschuldige dich. 

Nadija: Du bist eine blöde Mama. 

Farida: In die andere Ecke. Los. Weg mit dir.

Maria: Das ist doch aber unfair. 

Nach einiger Zeit begeben sich Mutter Farida, Vater Lukas sowie Tochter Maria an den Esstisch und warten auf die Lieferung des Essens. Nadija und Finn stehen noch immer in ihrer Ecke. 

Maria: Mama, wann essen wir?

Farida: Ich weiß nicht, wann das Essen kommt. Ihr wisst doch, die Drohnen… Die haben Verspätung, aber ich glaube, das Essen kommt gleich. Hört ihr die Drohnen schon? (ein leises und immer lauter werdendes Brummen ist zu hören und es erscheint eine Drohne am Fenster, die das Essen liefert) Oh, das Essen ist da!

Finn: Darf ich zu euch kommen?  

Farida: Ja, du darfst. 

Nadija: Darf ich auch etwas essen? 

Farida: Ja, komm. Aber erstmal müsst ihr euch versöhnen. Weil ihr wisst, wir können nicht hier raus. 

Nadija: Okay. (dreht sich zu ihren Geschwistern) Vertragen wir uns alle? 

Maria: Ja. 

Finn: Ja, wenn es sein muss. Wir wollen uns versöhnen. Tut mir leid. 

Maria: Okay. 

Farida (nickt zufrieden): Sehr gut. Und jetzt bekommt jeder von euch etwas zu essen. (verteilt das Essen)

Vater Lukas (sehr glücklich): Oh mein Gott. Ja!